Die Stadt Wiesbaden verstärkt ihre Anstrengungen, um dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Wie weit reichen die beschlossenen Maßnahmen beim Wohnungsbau?
In Wiesbaden bewegt sich etwas. Mit dem neuen Wohnbau-Programm 2025 bringt die Stadt 162 geförderte Wohnungen in die Planungs- und Bauphase. Acht Neubauprojekte erhalten die nötige Landesförderung, um Menschen mit niedrigem Einkommen bezahlbaren Wohnraum zu bieten.
Die Standorte sind festgelegt: Dotzheim erhält 27 Wohneinheiten, das Kärntner Viertel in Biebrich verzeichnet 20 neue Wohnungen – später folgen weitere 36. Schierstein profitiert von 33 Wohneinheiten, Nordenstadt bekommt 18, und im Lange Seegewann in Delkenheim entstehen 28 neue Wohnungen. Diese Projekte sind ein klares Signal: Wir bauen, und wir bauen für die Menschen, die es am dringendsten brauchen, erklärt Dr. Patricia Becher. Doch sie weiß auch: Der Bedarf ist größer als das Angebot.
Belegrechte als zweites Standbein
Neben Neubauten setzt die Stadt auf ein weiteres wichtiges Instrument: Belegrechte. 89 solcher Rechte sichert sich Wiesbaden für das Jahr 2025. Damit bleiben bestehende Wohnungen auch weiterhin für einkommensschwächere Haushalte reserviert. Die Stadtverordnetenversammlung sieht darin einen entscheidenden Baustein für sozialen Wohnungsbau. Mit der Verlängerung der Sozialbindung können wir verhindern, dass Wohnungen dem Markt entzogen werden und für steigende Mieten sorgen, betont Becher.
Kampf gegen spekulativen Leerstand
Doch nicht nur Neubau und Belegrechte stehen auf der Agenda. Die Stadtverordnetenversammlung hat zudem beschlossen, eine Satzung gegen Leerstand auszuarbeiten. Grundlage dafür ist ein Gesetzentwurf der Landesregierung, der Kommunen ermöglichen soll, gegen spekulativen Leerstand vorzugehen. Das ist ein wichtiger Hebel, erklärt Becher. Durch ordnungsrechtliche Maßnahmen können wir Leerstand endlich effektiver bekämpfen und ungenutzte Wohnungen wieder dem Markt zuführen.
Wie geht es weiter?
Die beschlossenen Maßnahmen zeigen Wirkung, aber die Herausforderungen bleiben groß. Die Stadt setzt auf weitere Kooperationen mit den Wohnbaugesellschaften GWW und GeWeGe, um auch in Zukunft bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Dr. Becher macht klar: Wir sind auf dem richtigen Weg, aber wir dürfen uns nicht ausruhen. Die Nachfrage steigt, und wir müssen alle Mittel nutzen, um Wiesbaden für alle erschwinglich zu halten.
Foto oben © 2025 Veranstalter
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