Die Stimmen von SVWW-Cheftrainer Nils Döring, Kapitän Fatih Kaya und Gäste-Coach Uwe Koschinat zur 3:4-Heimniederlage des SV Wehen Wiesbaden.
SV Wehen Wiesbaden startet schnell, presst mutig, erobert Bälle, setzt Läufe hinter die Kette. Ryan Johansson und Justin Janitzek tauchen frei auf, schieben Abschlüsse vorbei, lassen zwei sehr große Chancen liegen. Wehen kombiniert, zieht Tempo an, sucht den Abschluss – Essen hält dagegen, klärt, übersteht die Phase. Das Muster steht: Wiesbaden dominiert, nutzt aber nicht.
Nackte Zahlen – 3. Spieltag der 3. Liga
Bilanz SV Wehen Wiesbaden: 1 Sieg, 1 Unentschieden, 1 Niederlage – die Formkurve zeigt nach unten, die Abwärtsspirale droht.
Spielstatistik SVWW vs. RWE (Endstand 3:4):
- Tore: 3 – 4
- Ballbesitz (%): 46 – 54
- Schüsse aufs Tor: 4 – 4
- Schüsse neben das Tor: 2 – 5
- Abseits: 2 – 0
- Gehaltene Bälle: 0 – 0
- Fouls: 14 – 11
- Passquote (%): 100,0 – 100,0 (laut Datensatz)
- Gelbe Karten: 0 – 2
- Platzverweise: 0 – 0
Trainer Nils Döring fasst die Halbzeit so: „In der ersten Halbzeit müssen wir den Sack schon zumachen und 2:0 oder 3:0 führen. Da hatten wir Riesenchancen.“ Seine Mannschaft spielt, drängt, aber belohnt sich nicht.
Drehpunkt Pause: Koschinat stellt um, das Spiel kippt
In der Kabine greift Uwe Koschinat durch. „Ich habe die Mannschaft heute mal angeschrien. Es ging darum, dass wir eine andere Mentalität auf den Platz bringen und die Menschen einen Fight von uns sehen.“ Essen rückt höher, attackiert früher, schiebt die Achter konsequent in die Halbräume. Wehen sucht Lösungen, verliert jedoch die Ordnung. Binnen weniger Minuten drehen die Gäste das Spiel, treffen, setzen nach, legen das 1:3 nach.
Kapitän Fatih Kaya benennt das Problem: „Wir spielen eine richtig gute erste Halbzeit und verlieren dann wegen einer Umstellung beim Gegner den Faden. Vier Gegentore dürfen uns nicht passieren.“
Ausgleich – und sofort der nächste Schlag
Wehen reagiert, wechselt, rückt nach, erobert zweite Bälle. Die Mannschaft beweist Moral, gleicht zum 3:3 aus, das Stadion lebt wieder. Döring sieht den Turnaround – und den Fehler: „Wir machen kurz vor Schluss das 3:3 und verteidigen danach zu naiv. Einerseits kann ich den Jungs keinen Vorwurf machen. Andererseits musst du in dem Moment, wenn das Spiel so wild ist, einfach alles sauber wegverteidigen.“ Essen nutzt genau diese Unordnung, sticht ein letztes Mal, markiert das 3:4.
Kaya fordert Ruhe in Ballbesitz: „Danach müssen wir cleverer sein, ruhiger agieren und nach Ballgewinn den Ball auch mal halten. Das 3:4 dürfen wir da nicht mehr kassieren.“
Warum Wiesbaden das Spiel aus der Hand gibt
Das Spiel zeigt zwei klare Phasen. Vor der Pause kontrolliert SV Wehen Wiesbaden die Räume, gewinnt die Umschaltmomente, erspielt Abschlüsse. Nach der Pause verschiebt Essen die Statik: höheres Anlaufen, engere Abstände, mehr Wucht auf den zweiten Ball. Wehen lässt Lücken zwischen Mittelfeld und Abwehr, verteidigt Flanken nicht konsequent genug, sichert Rückräume zu spät. Das Team reagiert, erzielt den Ausgleich, setzt aber im heißesten Moment nicht auf Stabilität, sondern öffnet erneut. Genau dort greift Essen zu.
Koschinat bilanziert: „In den 15 Minuten nach der Pause waren wir unfassbar stark. So gut habe ich uns gegen eine gute Mannschaft noch nie gesehen. Hinten raus brauchst du dann dieses Quäntchen Glück.“
Stimmen zum Spiel (kompakt)
Nils Döring (SVWW-Trainer): „Es war ein Hammer-Spiel… Nach dem 3:3 musst du alles sauber wegverteidigen. Das Spiel am Ende zu verlieren, ist frustrierend.“
Fatih Kaya (SVWW-Kapitän): „Ein großes Lob an die Mannschaft, wie sie mit dem 3:3 zurückgekommen ist… Vier Gegentore dürfen uns nicht passieren.“
Uwe Koschinat (RWE-Trainer): „Wir brauchten einen Fight – und den haben wir geliefert.“
Foto – Fatih Kaya im Zweikampf ©2025 Volker Watschounek
Weitere Nachrichten aus dem Stadtteil Südost lesen Sie hier.
Der Manschafts-Kader des SV Wehen Wiesbaden zur Saison 2025.2026.
Mehr zum SV Wehen Wiesbaden finden Sie hier.