SV Wehen Wiesbaden jubelt, Bayern taumelt – doch dann steigt Kane hoch. In der Nachspielzeit köpft der Engländer die Münchner mit Mühe in die zweite Runde.
Der DFB-Pokal hat seine eigenen Gesetze – und an diesem Sommerabend in Wiesbaden spielte er sie alle aus. Der Drittligist SV Wehen Wiesbaden forderte den großen FC Bayern München bis zur letzten Minute heraus. Am Ende jubelten die Münchner zwar über ein 3:2, doch das Weiterkommen war mehr Zitterpartie als Pflichtsieg
Wehen Wiesbaden – Bayern München 2:3 (0:1)
Wiesbaden: Florian Stritzel – Sascha Mockenhaupt (71. Oles Wohlers) – Jordy Steven Gillekens – Justin Janitzek – Niklas May – Tarik Gözüsirin – Donny Bogicevic (71. Fanian Greilinger) – Lukas Schleimer – Ryan Nikolas – Johansson (59. Milad Nejad) – Nikolas Agrafiotis (59. Moritz Flotho), Fatih Kaya (78. Jakob Lewald)
München: Jonas Kurt Urbig – Sacha Boey (78. Konrad Laimer) – Minjae Kim – Jonthan Tah –Raphael Guerreiro (78. Josip Stanisic) – Joshua Kimmich –Aleksandar Pavlovic (67. Leon Goretzka) – Lennart Karl (67. Serge Gnabry), Michael Akpovie Olise – Luis Diaz – Lennart Kane
Tore: 0:1 Kane (16./FE), 0:2 Olise (51.),1:2 Kaya (64.), 2:2 Kaya (70.), 2:3 Kane (90.+4)
Gelbe Karten: May / Pavlovic
Schiedsrichter: Siebert (Berlin)
Zuschauer: 12.500 (ausverkauft)
Schon nach einer Viertelstunde zeigte Harry Kane seine Klasse. Der englische Torjäger verwandelte nach Foulspiel im 16er einen Foulelfmeter sicher und brachte die Bayern mit 1:0 in Führung. Kurz nach der Pause erhöhte Neuzugang Michael Olise nach energischem Nachsetzen auf 2:0. Zu diesem Zeitpunkt schien es eine klare Angelegenheit zu werden – zu überlegen, zu abgeklärt wirkten die Münchner.
Wiesbaden schlägt zurück
Doch Wehen Wiesbaden gab sich nicht auf. Mit Leidenschaft, Laufstärke und Mut stellten die Hessen das Spielgeschehen auf den Kopf. Zunächst traf Fatih Kaya per Volley zum Anschlusstreffer, wenige Minuten später entwischte er erneut der Bayern-Abwehr und glich mit einem wuchtigen Schuss zu 2:2 aus. Innerhalb von sechs Minuten war die Partie wieder völlig offen, und die Wiesbadener Fans da. „Steht aufm wenn ihr Wehener Seid… schallte es von den Rängen. Das Stadion bebte.
Elfmeter-Drama um Kane
Die Bayern reagierten mit wütenden Angriffen, fanden aber ihren Meister in Wehens Keeper Florian Stritzel. Höhepunkt einer packenden Phase: Ein von Kane selbst erarbeiteter Strafstoß. Doch der englische Superstar verschoss – erstmals seit 31 verwandelten Elfmetern in Serie. Stritzel parierte auch den Nachschuss spektakulär. Die Sensation schien greifbar nahe.
Kanes späte Erlösung
Doch große Spiele schreiben oft dramatische Schlusspunkte. In der Nachspielzeit flankte Josip Stanisic von links in den Strafraum. Dort setzte sich Kane gegen seinen Gegenspieler durch und köpfte den Ball wuchtig zum 3:2 ins Netz. Jubel bei den Münchnern, Enttäuschung bei Wehen – und doch auch Stolz, den Rekordmeister an den Rand einer Blamage gebracht zu haben.
Fazit: Bayern zittert, Wiesbaden wächst
Der FC Bayern München zieht in die zweite Runde des DFB-Pokals ein – aber mit einem blauen Auge. Wehen Wiesbaden zeigte, wie viel Leidenschaft, Mut und Effizienz im Pokal bewirken können. Für die Bayern bleibt die Erkenntnis: Wer den Pokal gewinnen will, muss auch solche Abende überstehen.
Foto – Geschlagen ©2025 Volker Watschounek
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