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Wiesbadens Kochbrunnen wird gereinigt: Sintersteine abzugeben

Es ist wieder soweit. Die Sintersteine am Kochbrunnen werden entfernt und Wiesbadens Bürger können sich ein Stück Wiesbaden und ein Stück Römerzeit am 14. und 15. Mai mit nach Hause nehmen. Die Möglichkeit wird rege genutzt.

Volker Watschounek 4 Monaten vor 0

Beim Sintern entstehen durch Abscheiden von in Wasser gelösten Mineralien krustenförmige Überzüge, die immer wiederkommen: kurz, Sintersteine.

Der Kochbrunnen am Kranzplatz, Herzstück der Wiesbadener Bäderkultur und eine der bekanntesten Thermalquellen Deutschlands, wird Anfang Mai wieder gereinigt. Die jährliche Entfernung der charakteristischen rötlich-gelben Sinterablagerungen beginnt am Montag, 5. Mai, und dauert bis Mittwoch, 7. Mai. Wer mag, kann sich bis Dienstag, 6. Mai, einen der begehrten „Sintersteine“ für zu Hause vor Ort mitzunehmen.

Fakten zum Kochbrunnen in Wiesbaden

Lage: Kranzplatz, Wiesbaden Innenstadt
Temperatur: ca. 66,1 °C
Wasserart: Natrium-Chlorid-Thermalquelle
Fördermenge: rund 1 Mio. Liter/Tag
Besonderheit: Hauptquelle des Wiesbadener Thermalwassernetzes
Heilanwendung: Bei Rheuma, Arthrose, Muskel- und Gelenkerkrankungen
Historische Nutzung: Trinkkur im 19. Jh., Haarfärbemittel in der Römerzeit

Die Thermalquelle des Kochbrunnens am Kranzplatz ist nicht nur ein Juwel der Natur, sondern auch ein lebendiges Zeugnis der Vergangenheit. Sein rötlich-gelber Belag, bekannt als Sintersteine oder Mattiakische Kugeln, erzählt von einer Ära, in der Wiesbaden als Kurort florierte. Sie sind Stücke derErinnerungskultur und bieten jährlich allen eine Gelegenheit, ein Stück dieser Geschichte mit nach Hause zu nehmen!

Reinigung schützt das Wahrzeichen

Der muschelförmige Kochbrunnen ist nicht nur ein Wahrzeichen der Stadt, sondern auch ein technisches Meisterwerk: Aus der über 66 Grad heißen Natrium-Chlorid-Thermalquelle sprudelt täglich rund eine Million Liter mineralhaltiges Wasser. Durch den natürlichen Prozess der Mineralisierung entstehen Ablagerungen, die jährlich um etwa sieben Zentimeter wachsen. Diese sogenannten Sinter, im Volksmund auch Mattiakische Kugeln genannt, müssen regelmäßig entfernt werden, um Schäden an der Brunnenanlage zu vermeiden.

Heilwasser für das ganze Stadtgebiet

Ein kleiner Teil des Kochbrunnenwassers gelangt in den Pavillon und speist den markanten Kochbrunnenspringer. Der Großteil wird jedoch in der Kaiser-Friedrich-Therme aufbereitet und in das städtische Thermalwassernetz eingespeist. Das Heilwasser wird wegen seiner entzündungshemmenden und schmerzlindernden Wirkung bei rheumatischen und orthopädischen Beschwerden geschätzt.

Die während der Reinigung entfernten Sinterablagerungen gelten als historisch bedeutsam. Bereits in der Römerzeit wurden sie genutzt – unter anderem als Farbstoff für Haarpflege. Wer ein Stück Wiesbadener Geschichte mit nach Hause nehmen möchte, sollte sich beeilen: Die Verteilung erfolgt nur solange der Vorrat reicht.

Das Erbe der Römerzeit

Schon in der Römerzeit wurden die markanten Sinterablagerungen des Kochbrunnens geschätzt. Sie dienten nicht nur medizinischen Zwecken, sondern fanden auch Verwendung beim Färben von Haaren. Heute wachsen diese Steine jährlich um sieben Zentimeter und müssen regelmäßig entfernt werden, um das natürliche Gleichgewicht des Brunnens zu erhalten.

Archivfoto – Kochbrunnnen ©2020Volker Watschounek
Wiesbadens Sehenswürdigkeiten auf einen Blick.

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Mehr zum Sintern und über Sintersteine finden Sie unter www.wikipedia.de.

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