Felicitas Reusch wird für ihren Einsatz für Wiesbadens Kunstszene mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet – Landtagspräsidentin Wallmann würdigt ihr Wirken.
Mit klarer Stimme, aufrichtigem Lob und einer sichtbaren Portion Respekt überreichte Landtagspräsidentin Astrid Wallmann am Mittwoch, dem 24. Juli, das Bundesverdienstkreuz an Felicitas Reusch. Die Feierstunde im Musiksaal des Hessischen Landtags war mehr als ein offizieller Akt – sie war ein Moment des Innehaltens für eine Frau, die Wiesbadens Kunstgeschichte nicht nur dokumentiert, sondern aktiv mitgeschrieben hat.
Wo Kunst nicht nur hängt, sondern lebt
Seit Jahrzehnten engagiert sich die promovierte Kunsthistorikerin ehrenamtlich für den Erhalt, die Erforschung und die Vermittlung der lokalen Kunstszene. Ihr Name steht in Wiesbaden synonym mit Engagement, Ausdauer – und Begeisterung für das kreative Erbe der Stadt. Reusch gründete 2011 die Kunstarche, ein Archiv, das Künstlernachlässe sichert, kontextualisiert und der Öffentlichkeit zugänglich macht.
Das Archiv speichert nicht nur Gemälde, sondern auch Skizzen, Tagebücher, Briefe – Momentaufnahmen eines künstlerischen Lebens. Hier wird nicht archiviert, um zu verstauben, sondern um zu erinnern und zu inspirieren.
Mehr als sammeln: bewahren und weitergeben
Mit wissenschaftlicher Sorgfalt und unermüdlichem Engagement hat Reusch ein Netzwerk aufgebaut, das weit über die Mauern der Kunstarche hinausreicht. Als Gründungsmitglied der Freunde des Museums Wiesbaden e.V. und als Vorstand im Museumsverein Otto Ritschl e.V. bleibt sie stets aktiv.
Auch um das Werk des Mainzer Malers Paul Strecker kümmert sie sich – als Nachlassverwalterin bringt sie Licht in ein vielfach übersehenes Künstlerleben. Reusch ist zudem im Frauennetzwerk Soroptimist International aktiv – mit dem Ziel, Kunst und Gesellschaft zu verknüpfen.
Eine Medaille, die mehr sagt als tausend Worte
Die Ehrung mit dem Bundesverdienstkreuz durch Landtagspräsidentin Wallmann ist mehr als ein symbolischer Akt. Sie ist Anerkennung und Appell zugleich: Ohne Menschen wie Felicitas Reusch würden viele kulturelle Spuren im Stadtbild verblassen.
Reusch selbst bleibt gewohnt bescheiden. Für sie sei die Auszeichnung „eine Ehre – und eine Motivation, weiterzumachen“.

Bild oben ©2025 Hessischer Ladtag
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