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Durchsuchung in Wiesbaden: Polizei sichert digitale Beweise im Kampf gegen Kinderpornografie – 2024 bereits über 5.000 Fälle in Hessen.

Kinderpornografie, Polizei durchsucht 59 Wohnungen – auch in Wiesbaden

Die hessische Polizei hat mit einem groß angelegten Einsatz gegen Kinderpornografie und Kindesmissbrauch ein klares Signal gesetzt. Auch in Wiesbaden rückten Ermittler aus, durchsuchten Wohnungen, sicherten Beweise und vernahmen Tatverdächtige.

Volker Watschounek 2 Monaten vor 0

Klingeln, dann Stille. Ermittler treten ein, sichern Festplatten, befragen Beschuldigte – auch in Wiesbaden.

Es ist kurz nach sechs, als in einer ruhigen Straße in Wiesbaden Polizisten an eine Tür klopfen. Was wie eine Routinekontrolle beginnt, ist Teil eines landesweiten Einsatzes gegen Kinderpornografie. Hessen hat aufgerüstet – mit Strategie, Personal und Konsequenz.

Ein Blick in die Statistik: 2024 ein düsteres Jahr

Die Brisanz wird durch die aktuelle Kriminalstatistik untermauert: Im Jahr 2024 wurden in Hessen 5.270 Fälle von Erwerb, Besitz oder Verbreitung kinderpornografischer Inhalte registriert.

Besonders alarmierend: 52,9 % der Tatverdächtigen waren jünger als 21 Jahre. Darunter:

  • 16,7 % Kinder (unter 14 Jahren)
  • 26,4 % Jugendliche (14–17 Jahre)
  • 9,8 % Heranwachsende (18–20 Jahre)

Auch bei sexuellem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen lag der Anteil junger Tatverdächtiger bei 35,2 % – ein deutliches Warnsignal.

57 Beschuldigte, 59 Wohnungen, über 460 sichergestellte Gegenstände: Festplatten, USB-Sticks, Smartphones – viele davon voller Bilder, die nie hätten entstehen dürfen. Wiesbaden war in sachen Kinderpornografie einer der Orte, wo das Hessische Landeskriminalamt (HLKA) zwischen dem 30. Juni und 4. Juli Wohnungen durchsucht hat um Täter zu identifizieren, Material zu sichern, Netzwerke zu zerschlagen. Andere Städte waren Frankfurt am Main, Fulda, Gießen, Hanau, Kassel und Offenbach am Main.

In zwei Fällen steht sogar der Verdacht des sexuellen Missbrauchs im Raum. Eine erschütternde Tatsache, die den Ernst der Lage unterstreicht. Zwar wurden keine Haftbefehle vollstreckt, doch allein die Durchsuchungen und Vernehmungen senden eine unmissverständliche Botschaft: Das Wegsehen ist vorbei.

Wiesbaden – kein Einzelfall, aber im Fokus

Auch wenn Wiesbaden nicht allein betroffen war, setzt der Einsatz in er Landeshauptstadt ein klares Zeichen. Die hessische Polizei will sich nicht mehr mit Einzelfällen zufriedengeben, sondern Strukturen erkennen – und zu zerschlagen. Nach dem jetzigem Stand der Ermittlungen ist festzuhalten, dass die Beschuldigten untereinander nicht im Austausch standen, so die Beamten der Einheit FOKUS, die das Vorgehen hessenweit koordiniert und fester Bestandteil der hessischen Polizeistruktur ist.

Eine Herausforderung für Justiz und Gesellschaft

Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche geht nicht nur von Erwachsenen aus; auch
Kinder, Jugendliche und Heranwachsende üben sexuelle Gewalt aus oder zeigen übergriffiges
Verhalten. Das ist Erschreckend. Zahlen belegen, dass fast jeder zweite Tatverdächtige jünger als 21 Jahre und teils selbst noch Kind ist. Ob aus Unwissenheit oder Gruppenzwang – das Gesetz unterscheidet nicht. Es gilt: Unabhängig von der tatsächlichen Schuldfähigkeit, die im Alter von 14 Jahren beginnt, werden alle Straftaten, selbst wenn sie von Kleinkindern begangen werden, in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) erfasst.

Aufklärung statt Panik

Wichtig bleibt, Betroffene und Angehörige nicht allein zu lassen. Die hessenweite Hotline der Polizei unter 0800 – 55 222 00 bietet seit 2022 Beratung und Hilfe – auch für Jugendliche, die unabsichtlich Grenzen überschreiten.

Was dieser Einsatz zeigt: Die Strafverfolgungsbehörden arbeiten – und sie tun es entschlossen. Wiesbaden war diesmal mit dabei. Und vielleicht ist das der Anfang eines Umdenkens. Nicht nur bei den Tätern – sondern auch bei uns als Gesellschaft.

Symbolfoto ©2025 AI-generiert

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