Ein letzter Sprung, ein letzter Punkt: In Menorca feierte sie den Titel. Nun beginnt für Jimena Fernández Gayoso ein neues Kapitel in Wiesbaden.
Der Kader des VC Wiesbaden für die Saison 2025/2026 steht – und ist nun komplett. Den letzten, vielleicht entscheidenden Mosaikstein liefert eine Spielerin, die in ihrer Heimat längst den Durchbruch geschafft hat: Jimena Fernández Gayoso. Die 23-jährige Diagonalangreiferin wechselt vom spanischen Spitzenteam Avarca de Menorca in die deutsche Volleyball-Bundesliga und will in Wiesbaden nicht nur ihre Karriere fortsetzen, sondern gleich neue Maßstäbe setzen.
Steckbrief: Jimena Fernández Gayoso
Position: Diagonal
Nationalität: Spanien
Geburtsdatum: 07.09.2001
Größe: 184 cm
Vereine bisher:
2023 – 2025: Avarca de Menorca (Spanien)
2021 – 2023: CV Emevé Lugo (Spanien)
2018 – 2021: CAV Esquimo Dos Hermanas (Spanien)
2016 – 2018: CAEP Soria (Spanien)
Die Verpflichtung verlief ungewöhnlich geräuschlos, aber keineswegs beiläufig. „Es war eine sehr schnelle, sehr klare Entscheidung – für beide Seiten“, berichtet VCW-Sportdirektor Benedikt Frank. Ein entscheidender Faktor: Spaniens Co-Nationaltrainer Daniel Ramírez, heute im Wiesbadener Trainerstab, kennt die Athletin aus gemeinsamen Jahren in der Superliga. Ihre Werte – physisch und mental – beeindruckten das VCW-Team offenbar nachhaltig.
Ein schneller Transfer – mit Weitblick
„Jimena bringt enorme Sprungkraft, hohe Variabilität und ein starkes Verantwortungsgefühl mit“, sagt Frank. Auch Headcoach Tigin Yağlioğlu sieht in ihr einen Ankerpunkt für sein Spielsystem: „Sie ist explosiv, flexibel und übernimmt Führung – auf und neben dem Feld.“ Fernández Gayoso ist nominell die einzige Spezialistin für die Diagonalposition im VCW-Kader. Sollte Not am Mann sein, könnten andere Spielerinnen aushelfen. Doch das Vertrauen in die Spanierin ist groß.
Zahlen, Titel, Auszeichnungen
Ein Blick auf die Statistik spricht Bände: Top Scorerin im spanischen Pokal, MVP im Supercup, zweitbeste Punktesammlerin der Liga Iberdrola. Mehrfach wurde sie zur besten Diagonalen Spaniens gewählt, sowohl im Ligabetrieb als auch im Pokalwettbewerb. In Menorca galt sie als Publikumsliebling – ein Begriff, der im Profisport nicht leichtfertig vergeben wird.
Ihre Spielweise: kraftvoll im Angriff, effizient im Aufschlag, mit einem ausgeprägten Gefühl für den Spielrhythmus. Ihre Vita zeigt nicht nur Erfolge, sondern auch Konstanz. Auch deshalb dürfte sie für den VCW ein Transfer mit Substanz und Zukunft sein.
Internationale Perspektive
Noch ist Fernández Gayoso nicht in Wiesbaden angekommen – zeitlich und sportlich. Zunächst stehen für sie zwei große Termine auf internationalem Parkett an: die FISU-Weltmeisterschaft in Deutschland und die Volleyball-WM in Thailand. Ob sie es in den finalen Kader der spanischen Nationalmannschaft schafft, entscheidet sich in den kommenden Wochen. Klar ist jedoch: Der VCW gewinnt eine Athletin mit globalem Format.
Stimme der Spielerin
„Ich hatte eine fantastische Zeit in Spanien, aber ich wollte den nächsten Schritt gehen“, erklärt die Neu-Wiesbadenerin. „Deutschland gehört zu den besten Ligen Europas. Und Wiesbaden ist ein Club, der Professionalität, Entwicklungsmöglichkeiten und Menschlichkeit vereint.“ Besonders freut sie sich auf die Atmosphäre in der Halle am Platz der Deutschen Einheit: „Von der Unterstützung hier habe ich viel gehört – jetzt will ich sie selbst spüren.“
VCW-Kader für die Saison 2025/2026
1. Volleyball Bundesliga Frauen
Außenangriff: Dagmar Boom und Pleun van der Pijl (beide Niederlande),Cayetana López Rey (Spanien)
Diagonal: Jimena Fernández Gayoso (Spanien)
Mittelblock: Laura Broekstra, Hannah Clayton (USA), Marlene Rieger
Zuspiel: Sanne Konijnenberg (Niederlande), Hanna Weinmann
Libera: Rene Sain (Kroatien)
Foto – Jimena Fernández Gayoso. @2025 Tobias Jenatscheck / Jérome Schneider
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