Die BRITA-Arena erwacht zum Leben. In der Kabine klatschen Stollenschuhe auf Beton – der SVWW ist bereit für Ulm.
Am Sonntagabend (3. August, 19:30 Uhr) rollt in der Brita-Arena wieder der Ball. Für den SV Wehen Wiesbaden beginnt die Drittliga-Saison mit einem Heimspiel gegen den SSV Ulm 1846. Und für Trainer Nils Döring ist klar: „Wir wollen nicht abwarten. Wir wollen zeigen, wofür wir stehen.“
Sein Team soll mutig auftreten, den Gegner hoch anlaufen, den Ball schnell gewinnen und zielstrebig nach vorne spielen. „Aktiv, attraktiv, aggressiv“, so beschreibt Döring die DNA, die er seinem Kader in den vergangenen sechs Wochen eingeimpft hat.
Eine Vorbereitung mit viel Substanz
Die Sommerwochen waren intensiv. Neben klassischen Testspielen setzte das Trainerteam vor allem auf interne Wettbewerbe, Teambuilding-Formate und technische Schulungen. Ob bei Canning-Duellen, Spieleabenden oder gezielten Einheiten zur Ballbeherrschung – im Mittelpunkt stand stets ein Gedanke: Die Gruppe stärken, den Willen schärfen.
Döring erinnert sich: „Die Jungs haben jeden Tag Gas gegeben. Auch abseits des Rasens war viel Energie spürbar. Wir haben ein Fundament gelegt.“
Jung, wild und fokussiert
Mit gezielten Transfers hat der SVWW in der Sommerpause das Durchschnittsalter des Teams deutlich gesenkt. Statt auf Routine setzt der Verein nun auf Entwicklung, auf Athletik, auf Gier. „Wir wollten frischer und schneller werden – und das haben wir umgesetzt“, erklärt Döring. Mit Stolz blickt er auf eine Mannschaft, die nicht nur will, sondern auch kann.
Die Statistik bestätigt das: War Wehen im Vorjahr noch die viertälteste Mannschaft der Liga, zählt der Kader nun zu den sechs jüngsten. Das wirkt sich aus – auf Tempo, Spielweise, Mentalität.
Verletzungen bremsen nur leicht
Trotz der positiven Grundstimmung bleibt nicht alles optimal. Mit Florian Hübner (Rücken), Benning (Muskelfaserriss), Robin Kalem (Leiste) und Simon Steele (Reha nach Verletzung) fehlen gleich vier Akteure zum Auftakt. Dennoch zeigt sich Döring optimistisch: „Wir haben die Belastung klug gesteuert, die Jungs sind fit. Und die, die da sind, brennen.“
Ein Gegner mit Stabilität
Mit dem SSV Ulm wartet ein unangenehmer Auftaktgegner. Der Zweitliga-Absteiger hat nicht nur die Trainerposition mit Thomas Wörle stabil gehalten, sondern auch eine tragende Achse im Kader bewahrt. Namen wie Dressel, Röser, Orthak stehen für Erfahrung, Struktur und Körperlichkeit.
Döring weiß, worauf es ankommt: „Ulm spielt variabel, agiert mit hohem Pressing, zieht sich aber auch mal clever zurück. Das wird ein Härtetest – genau richtig für den ersten Spieltag.“
Ziele klar benannt – aber nicht überhöht
Was kann und will Wehen Wiesbaden in dieser Saison erreichen? Döring formuliert es diplomatisch, aber nicht ambitionslos: „Wir wollen so erfolgreich wie möglich spielen. Wohin das führt, wird sich zeigen. Aber wir denken nach oben.“
Ein Tabellenplatz wird nicht festgelegt – wohl aber eine Haltung: tägliche Arbeit, Ehrgeiz, Struktur. „Glück gehört dazu“, sagt Döring, „aber nur der Tüchtige hat dauerhaft Erfolg.“
Nils Döring, Interview zum 1. Spieltag
Archivfoto – Nils Döring ©2025 Volker Watschounek
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