Erste Lichtblicke am Wiesbadener Arbeitsmarkt: Arbeitslosenzahl sinkt leicht, Beschäftigtenzahl steigt. Warum die Region dennoch vor Herausforderungen steht.
Die aktuelle Entwicklung am Wiesbadener Arbeitsmarkt zeigt erste, zaghafte Fortschritte. Die Zahl der Arbeitslosen ist leicht zurückgegangen, wenn auch nur minimal. Das Amt für Statistik und Stadtforschung meldet für September 2024 exakt 22 Arbeitslose weniger als im Vorjahr – ein Rückgang von 0,2 Prozent. Damit bleibt die Arbeitslosenquote bei 8,1 Prozent und Wiesbaden nach wie vor unter den Spitzenreitern der Rhein-Main-Region in Sachen Arbeitslosigkeit.
Während andere Städte wie Frankfurt und Darmstadt zweistellige Zuwächse bei der Arbeitslosigkeit verzeichnen, gelingt Wiesbaden eine Stabilisierung auf hohem Niveau. Warum die Landeshauptstadt besser abschneidet als ihre Nachbarn, ist eine Frage, die verschiedene Faktoren beleuchtet.
Wirtschaftswachstum schafft Perspektiven
Der Wirtschaftsstandort Wiesbaden zeigt sich robuster als erwartet: Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im dritten Quartal 2024 um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch der Beschäftigungssektor sendet positive Signale. Im März 2024 waren in Wiesbaden über 116.000 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, ein Plus von 1,3 Prozent gegenüber 2023. Diese Entwicklung spiegelt sich in vielen Städten der Region wider, was ein gewisses Maß an wirtschaftlicher Stabilität unterstreicht.
Besonders erfreulich: Sogar im Vergleich zu 2019, also vor der Corona-Krise, verzeichnet Wiesbaden ein Plus bei der Zahl der Beschäftigten. Damit zeigt sich der Arbeitsmarkt widerstandsfähig, obwohl die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen alles andere als einfach sind.
Zahlen, die Hoffnung machen – aber auch Mahnungen enthalten
Das Wiesbadener Arbeitsmarktbarometer zeigt, dass trotz positiver Beschäftigungsentwicklungen der Druck hoch bleibt. Die strukturellen Herausforderungen, insbesondere im Vergleich zu Städten wie Frankfurt oder Darmstadt, lassen sich nicht ignorieren. Zwar bietet der steigende Beschäftigungsstand eine Grundlage für Optimismus, doch die weiterhin hohe Arbeitslosigkeit und die vergleichsweise schwache wirtschaftliche Dynamik mahnen zur Vorsicht.
Wer tiefer in die Zahlen eintauchen möchte, findet umfangreiches Datenmaterial im Wirtschafts- und Arbeitsmarktbarometer der Landeshauptstadt. Er wird quartalsweise aktualisiert und steht kostenfrei zum Download bereit.
Foto oben © 2024 Veranstalter
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