Wiesbaden gibt wieder Bti-Tabletten aus – kostenlos, biologisch und effektiv gegen Stechmückenlarven. Jetzt im
Vor rund drei Monaten haben gesetzliche Änderungen die Ausgabe von B.t.i.-Tabletten gestoppt. Jetzt, wo das große Surren in Gärten, Balkonen und Hinterhöfen kaum noch zu überhören ist, wurden die neuen Regelungen derzweit angepasst, dass die Tabletten wieder ausgegeben werden dürfen. Und das weiterhin kostenfrei.
Biologische Hilfe aus dem Umweltladen
Seit heute, dem 25. Juli kann sich wieder jeder während der regulären Öffnungszeiten im Umweltladen b.t.i. Tabletten abholen – und zwar : Montag, Dienstag, Freitag und Samstag von 10 bis 14 Uhr, Mittwoch und Donnerstag von 13 bis 18 Uhr. Alternativ stehen auch Ausgabestellen im Rathaus am Schlossplatz 6 sowie in der Ortsverwaltung Kastel/Kostheim zur Verfügung.
Die kleine Tablette mit großer Wirkung
Der biologische Wirkstoff Bacillus thuringiensis israelensis (kurz: Bti) wirkt gezielt gegen Mückenlarven – ohne Menschen, Haustiere oder Pflanzen zu gefährden. Bti unterbricht die Entwicklung der Larven in stehenden Gewässern. Einmal im Wasser gelöst, setzt es den Mückenlarven effektiv zu, ohne die Umwelt zu belasten.
Rechtliche Hürde überwunden
Die zwischenzeitlich ausgesetzte Ausgabe beruhte auf einer Änderung der Biozidverordnung. Diese ist nun geklärt, die Verteilung konnte wieder aufgenommen werden. Das Umweltamt rät: Behälter mit stehendem Wasser nach Möglichkeit abdecken – oder mit Bti-Tabletten behandeln.
Wiesbaden stellt die Abgabe von B.t.i.-Tabletten ein. Mückenbekämpfung auf Privatgrundstücken ist nun Privatsache – so geht’s auch ohne Tabletten.
10. Mai 2025 – Die Nachricht kam plötzlich: Ab sofort gibt es in Wiesbaden keine B.t.i.-Tabletten mehr zur freien Abholung. Jahrzehntelang haben die kleinen Tabletten verlässlich gegen Stechmücken geholfen – nun sind sie aus dem öffentlichen Verkehr gezogen worden. Der Grund? Eine rechtliche Änderung.
Was sich geändert hat
Hinter dem Aus steckt die überarbeitete Biozidrechts-Durchführungsverordnung (ChemBiozidDV). Sie verbietet seit Kurzem die Ausgabe bestimmter Insektizide an Privatpersonen, wenn dabei keine sachkundige Beratung erfolgt. Die B.t.i.-Tabletten zählen offiziell zu den Bioziden – auch wenn sie seit über 40 Jahren als unbedenklich für Mensch und Tier gelten und weltweit erfolgreich in der Mückenbekämpfung eingesetzt werden.
Die Stadt, bislang zuverlässiger Verteiler über den Umweltladen, das Rathaus und die Ortsverwaltungen, muss sich dem fügen. Erst wenn speziell geschultes Personal verfügbar ist, kann die Tablettenausgabe wieder anlaufen. Wann das der Fall ist? Noch unklar.
Was Bürger jetzt tun können
Bis dahin heißt es: selbst vorbeugen. Mücken entstehen dort, wo Wasser stehen bleibt – und da hilft einfache Hausarbeit mehr als jedes Mittel aus dem Labor: (1) Regentonnen mit Moskitonetzen abdecken; (2) Gefäße trocken lagern oder regelmäßig leeren, (3) Abflüsse mit heißem Wasser durchspülen
Mit diesen Tipps lässt sich die Stechmückenpopulation auf dem eigenen Grundstück deutlich reduzieren.
Die gute Nachricht
Die großflächige Bekämpfung durch die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) läuft weiter wie bisher. Professionelle Teams kümmern sich auch weiterhin um Gewässer, in denen sich die Plagegeister bevorzugt vermehren. Die Stadt Wiesbaden bleibt also nicht ganz wehrlos – nur der direkte Zugang für Bürgerinnen und Bürger ist vorerst gestoppt.
Foto – Stechmücke in der Natur
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