Hessen setzt in Brüssel neu an: Dr. Thomas Eckert übernimmt die Hessischen Landesvertretung und vertritt sie Interessen selbstbewusst, vernetzt, zur richtigen Zeit.
Hessen stellt die Spitze seiner Präsenz in der EU neu auf: Dr. Thomas Eckert übernimmt die Leitung der Hessischen Landesvertretung in Brüssel. Die Landesregierung setzt damit auf Erfahrung, Netzwerke und klare Abläufe – mitten im Viertel, in dem Europa täglich Regeln verhandelt, beschließt und überprüft.
„Europa prägt Hessen“
Dazu erklärte der Minister Penz heute: „Europa ist für Hessen von entscheidender Bedeutung. Ob Entbürokratisierung, Finanzmärkte, Förderinstrumente oder Landwirtschaft – 60-70 Prozent der Regeln, die unser Land prägen, haben einen europäischen Ursprung. Deshalb ist es so wichtig, dass Hessen vor Ort präsent ist und seine Interessen selbstbewusst und kraftvoll vertritt. Mit Dr. Thomas Eckert haben wir einen hochkompetenten, sehr erfahrenen und in Brüssel bestens vernetzten Leiter unserer Landesvertretung gefunden. Ich freue mich, dass wir ihn für diese wichtige Aufgabe gewinnen konnten.“
Pentz betonte die besondere Rolle der Länder in Brüssel: „Gerade auf europäischer Ebene, wo die Länder kaum formale Beteiligungsrechte haben, kommt es auf diplomatisches Geschick und die Fähigkeit an, unsere Anliegen zur richtigen Zeit an den richtigen Gesprächspartner zu bringen. Wenn man seine Interessen durchsetzen will, kommt es auf politisches Fingerspitzengefühl, gute Netzwerke und Erfahrung an. Genau dafür haben wir unsere Landesvertretung in Brüssel –. Hessens Botschaft in der europäischen Hauptstadt gehört zu den aktivsten und wichtigsten Landesvertretungen überhaupt. Darauf können wir aufbauen, aber wir wollen noch stärker und noch selbstbewusster werden.“
Brüssel, Berlin, Wiesbaden
Mit der Neubesetzung in Brüssel steht die zweite zentrale Stelle im Ressort: Nach der Leitung der Landesvertretung Berlin folgt nun die Hessischen Landesvertretung in Brüssel. Der Minister erläuterte: „Politik und Interessensvertretung finden nicht entweder in Brüssel oder in Berlin statt. Die Themen und oft auch die handelnden Personen sind miteinander verzahnt und deshalb werden wir unsere Arbeit in Wiesbaden, Brüssel und Berlin noch enger aufeinander abstimmen. Es reicht nicht, nur vor Ort präsent zu sein. Wir wollen unsere Landesvertretungen zu starken und selbstbewussten Interessenvertretungen Hessens ausbauen und dafür brauchen wir gut vernetzte und erfahrende Persönlichkeiten, die diese Aufgabe ausfüllen können.“
Zur Person: Dr. Thomas Eckert
Jahrgang 1962, ausgebildet als Historiker, versiert im europäischen Geschäft. Eckert diente im Auswärtigen Dienst und bei EU-Institutionen. Zuletzt arbeitete er als EU-Botschafter in Mali und Algerien. Zuvor wirkte er im Kabinett der für Kohäsionspolitik zuständigen EU-Kommissarin Elisa Ferreira. Er leitete die Politische Abteilung der Ständigen Vertretung Deutschlands bei der EU in Brüssel und verantwortete im Auswärtigen Amt die Zusammenarbeit mit dem Europäischen Parlament. Seine Laufbahn führte ihn nach Washington und Paris sowie zu NATO und WEU. Früh betreute er im Auswärtigen Amt den Westbalkan und Organisationsfragen. Vor dem diplomatischen Dienst beriet er mehrere Jahre bei McKinsey.
Eckert studierte Geschichte in München und Oxford, forschte als Rhodes-Stipendiat und promovierte an der LMU München. Er spricht Deutsch, Englisch und Französisch – und nutzt weitere Sprachen, wenn Gespräche dies verlangen. Kurz: Er kennt Brüssel nicht nur vom Schnellzug, sondern vom Sitzungskalender.
Zuhören, bündeln, verhandeln
Die Hessischen Landesvertretung in Brüssel koordiniert Termine, pflegt Kontakte, informiert Ministerien, vermittelt Positionen. Sie lädt zu Fachgesprächen, bringt Akteure an einen Tisch, schreibt Stellungnahmen, setzt Signale im richtigen Moment. Eckert wird Abläufe straffen, Gespräche strukturieren, Allianzen schmieden. Er wird Dossiers verfolgen – von Entbürokratisierung über Förderinstrumente bis zur Agrarpolitik – und Hessens Anliegen früh platzieren.
Landesvertretung in Brüssel
Hessen richtete seine Landesvertretung 1989 ein. Sie gehört zum Bereich des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung. Seit Mai 2013 arbeitet die Vertretung im Mehr-Regionen-Haus, Rue Montoyer 21 – wenige Gehminuten von Parlament, Kommission, Rat und Ausschuss der Regionen. Dort teilen sich Partnerregionen das Dach: Nouvelle-Aquitaine, Emilia-Romagna, Wielkopolska – dazu hessische Institutionen, Regionen, Unternehmen, Hochschulen, Gewerkschaften, Kammern, Netzwerke und Verbände. 29 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen die tägliche Arbeit. Nähe entsteht, Austausch läuft, Entscheidungen reifen schneller.
Warum das zählt
Wer in Brüssel präsent bleibt, gestaltet Regeln mit. Hessen will Verfahren vereinfachen, Investitionen lenken, Landwirtschaft stärken, Finanzmärkte solide regulieren und Förderprogramme nutzbar machen. Eckert bringt Erfahrung und Kontakte ein – und Hessen sendet die klare Botschaft: Wir reden mit, wir handeln, wir liefern.
Symbolfoto ©2025 Pixabay
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