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Hitzehilfe: Refill-Station in der Gerichtstraße, Jugendlicher füllt Becher auf.

Refill: Wo sie Ihre Wasserflasche auffüllen können

Kostenloses Trinkwasser in der Sommerhitze klingt gut – doch wer in Wiesbaden an einer der 60 Refill-Stationen Wasser nachfüllt, sollte nicht nur an die Erfrischung denken. Das Gesundheitsamt mahnt zur Hygiene – und überträgt die Verantwortung den Bürgern.

Grafik: Kathleen Rother Redaktion 2 Monaten vor 0

Ein kurzer Halt, der Durst ist groß. Die Flasche füllt sich – doch wer denkt da wo auch immer an Hygienevorschriften?

Die Sonne brennt, der Asphalt flimmert, der Hals ist trocken. Wer sich in diesen Tagen durch Wiesbaden bewegt, ist für jede Erfrischung dankbar. Zum Glück gibt es sie noch: Die Refill-Stationen, verteilt über das Stadtgebiet – gut 60 an der Zahl. Einfach Flasche zücken, auffüllen, weitergehen. So weit, so durstlöschend.

Frage Antwort
Wer sollte das Trinkwasser von „Refill-Stationen“ ausgeben? Im optimalen Fall sollte nur ein kleiner Personenkreis die Befüllung durchführen. Dieser Personenkreis sollte hygienisch geschult sein und für die Sauberkeit rund um die Abnahmestelle verantwortlich sein.
Was sollte am Abgabeort beachtet werden? Der Wasserhahn sollte gut zugänglich sein und genügend Abstand zum Waschbecken bieten, um das Trinkgefäß ohne direkten Kontakt zu befüllen. Der Abgabeort muss sauber sein.
Was muss täglich vor der ersten Abgabe beachtet werden? Lassen Sie das Wasser laufen, bis es gleichmäßig kalt ist, um Stagnationswasser auszutauschen. Das Wasser sollte klar, farb- und geruchlos sowie geschmacklich neutral sein. Wasser, das länger als vier Stunden in der Leitung stand, ist nicht als Lebensmittel geeignet.
Ist ein Partikelfilter nach dem Wasserzähler vorhanden? Der Partikelfilter muss regelmäßig rückgespült oder ersetzt werden. Eine Dokumentation der Wartung, z. B. in einem Betriebstagebuch, wird dringend empfohlen.
Was ist zum Zustand der Wasserleitungen zu beachten? Vor der Abgabe ist der bauliche Zustand der Trinkwasserinstallation zu prüfen. Bei festgestellten Bleileitungen darf kein Wasser an Dritte abgegeben werden. Diese müssen laut Trinkwasserverordnung bis 12.01.2026 rückgebaut oder stillgelegt werden.
Was ist bei Auffälligkeiten zu tun? Bei Auffälligkeiten am Trinkwasser oder an der Abgabestelle die Refill-Station außer Betrieb nehmen. Kein Trinkwasser ausgeben, bis das Problem geklärt und behoben ist. Den Betreiber der Installation kontaktieren und ggf. eine Fachfirma einschalten.

Doch wer denkt, dass diese kostenlose Erfrischung auch sorgenfrei ist, irrt. Denn beim Thema Hygiene zeigt sich: Die Verantwortung fließt nicht mit.

Blaue Tropfen, klare Regeln

Zu erkennen sind die Stationen am blauen Tropfen-Aufkleber – mal an Café-Türen, mal in Buchhandlungen, mal in öffentlichen Gebäuden. Teil der bundesweiten Refill Deutschland-Bewegung, kämpfen sie gegen Verpackungsmüll und für Leitungswasser. Die Idee ist charmant – die Umsetzung hängt jedoch an jedem Einzelnen.

Denn weder Stadt noch Gesundheitsamt überprüfen regelmäßig die Stationen. Betreiber wie Nutzer sind selbst in der Pflicht, für sauberes Wasser und hygienische Abläufe zu sorgen.

Kein direkter Kontakt zur Wasserquelle

Das städtische Gesundheitsamt mahnt zur Vorsicht: Nur saubere Flaschen sollten befüllt werden, der Hahn darf nicht berührt werden. „Ein direkter Kontakt mit der Entnahmestelle kann zur Keimübertragung führen“, heißt es. Auf der Website der Stadt gibt es detaillierte Hinweise für Betreiber – von Reinigungstipps bis zur Wahl geeigneter Gefäße.

Ein Tropfen Vernunft in der Hitze

Die gute Nachricht: Wer auf Hygiene achtet, hat an Refill-Stationen nichts zu befürchten – außer vielleicht, dass das Wasser nicht ganz so kalt ist wie erhofft. Die noch bessere Nachricht: Wer Leitungswasser statt Plastikflasche nutzt, spart CO₂, Müll und Geld.

Nur: Verantwortung kann man nicht mit abfüllen – sie muss mitgebracht werde

An den aktuell heißen Tagen ist es besonders wichtig, ausreichend zu trinken – insbesondere unterwegs. Eine unkomplizierte Möglichkeit sind die 60 sogenannten „Refill-Stationen“ in der Stadt. Dort kann kostenlos Leitungswasser in mitgebrachte Trinkgefäße abgefüllt werden. Die teilnehmenden Stationen sind an einem Aufkleber mit einem blauen Tropfen erkennbar.

Das Wiesbadener Gesundheitsamt begrüßt die Initiative, weist jedoch darauf hin, dass die „Refill-Stationen“ nicht flächendeckend überwacht werden. Die Verantwortung für die Einhaltung hygienischer Standards liegt bei den jeweiligen Betreibern sowie bei den Nutzerinnen und Nutzern selbst.

Daher appelliert das Gesundheitsamt an alle Bürgerinnen und Bürger, beim Befüllen ihrer Trinkflaschen auf die Hygiene zu achten: Das Gefäß sollte sauber sein und es sollte kein direkter Kontakt mit der Wasserentnahmestelle bestehen. Für Betreiber wurden auf der städtischen Website zudem Tipps und Hinweise zur hygienischen Abgabe von Trinkwasser zusammengestellt.

Archivfoto – Refill Station am Alten Gericht @2024 Volker Watschounek

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Mehr zum Thema Baustellen in der Stadt gibt es unter www.wiesbaden.de.

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