Wiesbaden startet erneut eine Befragung unter Innenstadt-Akteuren. Ziel: herausfinden, was sich ändern muss, damit die City wieder belebt wird.
Wiesbaden fragt, der Einzelhandel antwortet. Zwischen dem 28. Juli und dem 15. August erhalten Ladeninhaberinnen, Gastronomen und Dienstleister erneut die Gelegenheit, ihre Sicht auf die Innenstadt Wiesbaden zu teilen – konkret, praxisnah und mit Blick nach vorn.
Was nach Routine klingt, hat Gewicht. Denn wer im Herzen der Stadt täglich die Türen öffnet, kennt die Realität hinter dem Schaufenster.
Wandel als Dauerzustand
Die Innenstadt Wiesbaden steht – wie viele andere Innenstädte bundesweit – unter Druck. Der Strukturwandel im Einzelhandel hat längst Wurzeln geschlagen, der Onlinehandel schiebt kräftig nach, und das veränderte Konsumverhalten setzt dem stationären Geschäft zu. Dazu kommt Corona – der Virus kam – und brachte einen tiefen Einschnitt. Dann folgte die Inflation. Weniger Laufkundschaft, mehr Unsicherheit. Während Kunden zögern, rechnen Einzelhändler. Und doch bleibt die Innenstadt ein zentraler Treffpunkt: zum Bummeln, zum Kaffeetrinken, zum Verweilen.
Daten mit Zukunft
Das Citymanagement und das Amt für Statistik und Stadtforschung nehmen die Rückmeldungen ernst. Die Befragung ist kein Papiertiger, sondern Teil einer strategischen Weiterentwicklung. Das Ziel: herausfinden, wie die Innenstadt Wiesbaden heute funktioniert – und wie sie morgen besser werden kann.
Gefördert wird die Erhebung durch das Bundesprogramm Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren. Die Daten, die dabei zusammenkommen, werden anonym erfasst. Sie fließen in Planungen ein, die das Zentrum nicht neu erfinden, aber zielgerichtet verbessern sollen.
Fragen, die weiterführen
Wie steht es um die wirtschaftliche Lage im Innenstadtbereich? Welche Herausforderungen drücken besonders? Welche Maßnahmen wirken – und wo bleibt Wirkung aus? All das fragen die Interviewer. Und: Was wünschen sich die Händlerinnen und Gastronomen für die Zukunft?
Die Wiederholungsbefragung erlaubt Vergleiche zum Vorjahr. Das hilft, Entwicklungen zu erkennen – und nicht nur punktuell zu reagieren, sondern strategisch zu handeln. Denn wenn sich die Innenstadt verändern muss, dann sollte sie das mit den Menschen tun, die sie täglich mit Leben füllen.
Kein Stillstand in Sicht
In Wiesbaden wird beobachtet, geplant und gesprochen – aber auch gehandelt. Die Innenstadt bleibt Thema. Nicht nur auf politischen Bühnen, sondern ganz konkret am Tresen, an der Kasse, im Café. Wer hier arbeitet, prägt das Bild der Stadt. Und wer gefragt wird, kann mitgestalten. Die erneute Befragung ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer lebendigen Innenstadt Wiesbaden – nicht perfekt, aber zukunftsorientiert.
Archivfoto – Lebendige Innenstadt ©2024 Volker Watschounek
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