Die Finanzminister der Länder drängen auf eine nationale Finanzbildungsstrategie. Einstimmigen setzen sie ein Zeichen für bessere finanzielle Bildung – .
Deutschland steht ohne eine umfassende Strategie für Finanzbildung da – und steht damit mit wenigen anderen Staaten in der OECD nicht alleine dar. Während in anderen Staaten gezielt Programme entwickelt werden, um die Menschen fit für finanzielle Entscheidungen zu machen, bleibt hierzulande vieles dem Zufall überlassen.
Warum Finanzbildung entscheidend ist
Viele Menschen stehen tagtäglich vor finanziellen Fragen: Wie funktioniert eine Kreditkarte? Lohnt sich eine Investition in ETFs? Welche Konsequenzen hat eine Ratenzahlung? Antworten darauf bleiben oft aus, denn Finanzwissen wird in Deutschland kaum systematisch vermittelt. Dabei beeinflusst finanzielle Bildung nicht nur das persönliche Wohlergehen, sondern auch die Stabilität des Sozialsystems. Wer klug haushaltet, reduziert das Risiko von Verschuldung und Altersarmut.
Länder gehen voran, der Bund soll folgen
In Frankfurt am Main kamen die Finanzminister der Länder zusammen – und fällten eine deutliche Entscheidung: Eine nationale Finanzbildungsstrategie muss her. Wir sind bereit, den Bund bei dieser Aufgabe zu unterstützen, erklärte Hessens Finanzminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz. Finanzkompetenz hilft jedem Einzelnen und entlastet langfristig unsere sozialen Sicherungssysteme.
Hamburgs Finanzsenator Dr. Andreas Dressel verwies auf bereits bestehende Initiativen wie die Gesellschaft FCH Finance City Hamburg GmbH oder das neue Programm SchoolMeetsFinance, das finanzielle Bildung gezielt in Schulen bringt. Aber es braucht ein bundesweites Commitment, forderte Dressel.
Klarer Auftrag an die Bundesregierung
Der Vorsitzende der Finanzministerkonferenz, Dr. Marcus Optendrenk aus Nordrhein-Westfalen, brachte es auf den Punkt: Ob Negativzinsen, Kryptowährungen oder ETFs – viele Menschen fühlen sich überfordert. Doch ob sie sich finanziell absichern können, darf nicht vom Zufall abhängen. Eine koordinierte Finanzbildungsstrategie sei daher unverzichtbar.
Auch die stellvertretende Vorsitzende der Finanzministerkonferenz, Doris Ahnen aus Rheinland-Pfalz, drängt auf eine langfristige Lösung: Frauen trauen sich im Umgang mit Finanzprodukten oft weniger zu. Das müssen wir ändern. Mit Schulprogrammen, Informationsangeboten und digitalen Lernplattformen könne Finanzbildung in der Breite gestärkt werden.
Wie geht es jetzt weiter?
Die Forderung der Länder liegt auf dem Tisch. Nun muss die Bundesregierung handeln. Ein bundesweit koordiniertes Konzept würde nicht nur die Bildung verbessern, sondern auch langfristig wirtschaftliche Stabilität sichern. Die Finanzminister haben eine klare Botschaft gesendet: Deutschland kann es sich nicht länger leisten, bei der Finanzbildung im internationalen Vergleich hinterherzuhinken.
Symbolfoto – Finanzbildungsstrategie ©2025 Gerd Altmann
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