Lehrkräfte-Mangel und Handyregeln: Internationale Perspektiven und Impulse prägen die Zukunft der deutschen Schulpolitik in herausfordernden Zeiten.
In Fortaleza, Brasilien, versammelten sich diese Woche Bildungsminister und Bildungsministerinnen der G20, um zentrale Themen der Schulpolitik zu diskutieren. Deutschland wurde von
Armin Schwarz, dem hessischen Minister für Kultus, Bildung und Chancen, vertreten, der sich dabei mit internationalen Kollegen über aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze austauschen konnte.
Neben dem Lehrkräfte-Mangel und digitalen Lehrmethoden spielte die Handynutzung in Schulen eine wesentliche Rolle im Gespräch.
Das Treffen hat viele wertvolle Impulse gebracht, und ich konnte die deutsche Perspektive zu entscheidenden bildungspolitischen Themen einbringen, sagte Schwarz am Donnerstag zum Abschluss des Gipfels. Besonders großes Interesse weckte dabei die hessische Bildungspolitik und die
Maßnahmen zur Förderung der Digitalisierung sowie zur Entlastung der Lehrkräfte.
Digitalisierung und künstlichen Intelligenz im Unterricht
Ein zentrales Thema des Gipfels war die Digitalisierung der Bildung. Während Länder wie Kanada und Australien klare Regelungen zur Handynutzung im Unterricht erlassen haben, herrscht in Deutschland diesbezüglich eine differenzierte Handhabung.
Smartphones können eine erhebliche Ablenkung darstellen und beeinträchtigen häufig das Lernen und das Wohlbefinden der Schüler, so Schwarz. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und digitalen Werkzeugen
müsse deshalb sorgfältig gestaltet und sinnvoll in den Unterricht integriert werden.
In Hessen gibt es Leitlinien, wie digitale Geräte pädagogisch sinnvoll eingesetzt werden. Schulen entscheiden je nach Altersgruppe und Schultyp, wie Smartphones und Tablets im Unterricht genutzt werden.
Damit eröffnet Hessen den Schulen eine flexible, eigenverantwortliche Gestaltung im Umgang mit Technologie im Klassenzimmer.
Lehrkräftemangel und für mehr Demokratiebildung
Neben der Digitalisierung rückte auch die drängende Frage des Lehrkräftemangels in den Fokus der Diskussionen. Die Delegierten berieten über innovative Ansätze zur Förderung von Lehrkräften und zur Weiterentwicklung der Ausbildung künftiger Schulleitungen. Schwarz betonte die Bedeutung einer kontinuierlichen Qualifikation und die Notwendigkeit, junge Menschen für den Beruf zu begeistern.
Ein weiterer Schwerpunkt des Treffens lag auf der Vermittlung demokratischer Werte und sozialem Engagement in der Schulgemeinschaft. Mit neuen Initiativen sollen Schüler verstärkt zu aktiver Teilhabe und gegenseitigem Respekt ermutigt werden.
Bilaterale Gespräche zu Bildungstrends
Am Rande des Gipfels führte Schwarz Gespräche mit internationalen Bildungsexperten wie
Andreas Schleicher, dem OECD-Bildungsdirektor, und
Stefania Giannini, stellvertretende Generaldirektorin der UNESCO. Dabei tauschten sie sich unter anderem über das
smartphonefreie Klassenzimmer und aktuelle Entwicklungen in der Demokratiebildung aus.
Die Erfahrungen aus Kanada und Australien haben gezeigt, dass ein verantwortungsbewusster Umgang mit digitalen Geräten wichtig ist, so Schwarz. Er kündigte an, die Diskussion zur Handynutzung an deutschen Schulen fortzuführen.
Foto – Minister Schwarz in Brasilien ©2024 Kultusministerium
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