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Mit Segen und Applaus: In der Wiesbadener Thomasgemeinde wurden neue Lektor:innen feierlich in ihren Verkündigungsdienst eingeführt.

Wie Ehrenamtliche in Wiesbaden die Gottesdienste neu beleben

In Wiesbaden wurden neue ehrenamtliche Lektor:innen feierlich eingeführt. Sie gestalten künftig Gottesdienste – mit Lebenserfahrung, Haltung und Stimme. Ein engagierter Schritt für eine Kirche, die sich öffnet und zeigt, wie lebendig das „Priestertum aller Getauften“ heute sein kann.

Volker Watschounek 2 Monaten vor 0

Ehrenamtliche Lektoren gestalten künftig Gottesdienste mit. In Wiesbaden wurden sie feierlich eingeführt – und tragen nun das Evangelium weiter.

„Willkommen im Verkündigungsdienst“ – mit diesen Worten empfing Propst Oliver Albrecht kürzlich engagierte Frauen und Männer in der Thomasgemeinde Wiesbaden. Sie sind nun offiziell Lektoren der evangelischen Kirche – Ehrenamtliche, die Lesepredigten halten und Liturgien gestalten. Ihre Einführung ist mehr als ein feierlicher Akt: Sie steht für einen wachsenden Wandel im kirchlichen Selbstverständnis.

Ein Jahr lang hatten sich die Teilnehmenden vorbereitet. Sie lasen, reflektierten, diskutierten, standen selbst am Altar – stets begleitet von Pfarrern und Mentoren. Gemeinsam tasteten sie sich an Fragen heran, die oft größer sind als ein Sonntagmorgen: Wie klingt Glaube? Wie wirkt ein Segen? Was trägt eine Geste?

Kein Ersatz, sondern Bereicherung

Die Kirche öffnet ihren Raum – nicht nur symbolisch. Propst Albrecht machte in seiner Ansprache klar: Wer als Lektoren auftritt, füllt keinen Notstand. Vielmehr erweitern Ehrenamtliche die Stimme der Kirche – und bringen eine Authentizität mit, die berührt. „Sie sind Ausdruck von Vielfalt und Tiefe unseres Miteinanders“, sagte er. „Ein Schatz, den wir schützen und fördern müssen.“

Diese Wertschätzung war auch nach dem Gottesdienst spürbar. Eine frisch eingeführte Lektorin strahlte: „Ich habe jetzt richtig Lust, noch weiterzugehen – vielleicht sogar zur Prädikantin.“

Luther würde lächeln

Das „Priestertum aller Getauften“ lebt weiter. Was heute neu wirkt, hat theologisch tiefe Wurzeln. Martin Luther selbst forderte, dass alle Christen befähigt und berufen seien, das Evangelium zu verkünden – nicht nur mit Worten, sondern durch Leben. Die neuen Lektor:innen tun genau das: Sie bringen Zweifel, Alltag, Freude und Fragen ins Wort. Ihre Predigt wächst aus Erfahrung – nicht aus Abstand.

Ausbildung mit Perspektive

Die Ausbildung erfolgt in zwei Stufen: Zunächst ein Jahr zum Lektoren – mit Schwerpunkt auf liturgischem Verständnis und Lesepredigt. Danach können Interessierte in eineinhalb Jahren zur Prädikanten weiterlernen. Dann dürfen sie selbst predigen, taufen, Abendmahl feiern.

Mehr Informationen gibt es bei Miriam Lehmann (miriam.lehmann@ekhn.de) oder online auf zentrum-verkuendigung.de.

Foto – Dorit Becker, Markus Hörnicke, Jasmin Hörnicke, Robert Belz, Dr. Linn Döring, Propst Oliver Albrecht, Pfarrerin Dr. Jutta Leonhardt-Balzer und die stellvertretende Dekanin Miriam Lehmann feiern den erfolgreich abgeschlossenen Kurs (von links). ©20265 Andrea Wagenbach

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