Keine Kürzungen sehen anders aus. Der Kulturbeirat misst den freien Projektmitteln aus 2023 für kommendes Jahr große Bedeutung zu. Umschichtung!
In der letzten Sitzung des Jahres standen beim Kulturbeirat die Ergebnisse der Haushaltsberatungen für den Kulturhaushalt 2024 im Fokus. Zudem wurden Empfehlungen für den Werbenutzungsvertrag der Stadt sowie mögliche Umbenennungen von Straßen, Plätzen und Schulen in Wiesbaden diskutiert. Kämmerer und Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl erläuterte den Mitgliedern des Beirats die Ergebnisse der Haushaltsberatungen.
350000 Euro fehlen
Im Vergleich zum laufenden Jahr 2023 werden die institutionellen Zuschüsse für freie Träger nicht gekürzt, aber auch nicht erhöht – entgegen der Empfehlung einer vom Kulturamt eingesetzten Jury. Dennoch erfolgen Kürzungen an verschiedenen Stellen, darunter die freien Projektmittel, die von 500.000 Euro in diesem Jahr auf 150.000 Euro im Haushalt 2024 reduziert wurden.
Planen wird schwer
Dorothée Rhiemeier, stellvertretende Vorsitzende des Beirats, kommentierte die Ergebnisse mit einem zwiegespaltenen Blick: Der Kulturbeirat nehme die Ergebnisse mit einem lachenden und einem weinenden Auge zur Kenntnis. Sie lobte die aktive Kulturszene für ihre sachliche, transparente und gewinnbringende Beteiligung am Prozess, betonte jedoch auch die schmerzhaften Einschnitte und die weiterhin mangelnde Planbarkeit für die Kulturbetriebe.
Besondere Bedeutung misst der Beirat den freien Projektmitteln zu und empfiehlt, nicht verausgabte Mittel aus dem Kulturhaushalt 2023 zur Verstärkung für 2024 zu verwenden. Mit den Projektmitteln finanziere die Stadt die Kultur von morgen. Hier fänden oft wichtige Innovationen und Experimente statt, unterstrich Rhiemeier die Wichtigkeit dieser Mittel.
Kulturwerbung
Neben der Debatte über den Kulturhaushalt verabschiedete der Beirat zwei weitere Beschlussempfehlungen. Zum einen sollen bei möglichen Neubenennungen von Straßen und Plätzen in Wiesbaden bevorzugt weibliche Namen gewählt werden, um die Unterrepräsentation von Frauen zu adressieren. Zum anderen gibt der Beirat eine Empfehlung für Änderungen im neuen Werbenutzungsvertrag ab, der ab 2026 auch die Kulturwerbung betrifft. Dabei soll eine 75 Prozent-Rabattierung auf alle Werbeflächen und -mittel ausgeweitet werden, und die vom Beirat angestoßenen Vorhaben für die Kulturwerbung sollen in den Vertrag miteinbezogen werden. Dies betrifft unter anderem die Infopoints für Kultur, die Dachmarke Kultur sowie digitale Kulturwerbeflächen.
Foto oben©2023 LH Wiesbaden
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