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„Little Boy“ wird in den Bombenschacht der Enola Gay gehoben

Mahnung – Hiroshima bleibt ein Weltgewissen

Von einem geheimen Forschungslabor in der Wüste New Mexicos bis zu den Trümmern von Hiroshima: Das Manhattan-Projekt veränderte die Welt. Es löschte zwei Städte in Sekunden aus. Die Folgen hallen bis heute nach.

Volker Watschounek 1 Monat vor 0

Ein gleißender Blitz, dann Stille. Rauch. Tod. Hiroshima verstummte am 6. August 1945. Drei Tage später: Nagasaki.

Am 6. August 1945 um 8.15 Uhr warf ein US-Bomber vom Typ Enola Gay die erste Atombombe auf Hiroshima ab. Drei Tage später traf eine zweite Bombe Nagasaki. Beide Städte verwandelten sich binnen Sekunden in glühende Höllen. Etwa 100.000 Menschen starben sofort – verbrannt, verschüttet, verdampft. Weitere 130.000 folgten allein bis Jahresende – an Strahlenschäden, Verbrennungen, inneren Blutungen. Jahrzehntelanges Leid begann in einem Augenblick.

Das Manhattan-Projekt

Im Schatten des Zweiten Weltkriegs rüstete sich die Wissenschaft zur Zerstörung: Ende 1941 begannen die USA mit der geheimen Entwicklung einer Atombombe. Angetrieben von dem Verdacht, dass Nazi-Deutschland an einer eigenen Kernwaffe forschte. 1942 startete das „Manhattan-Projekt“, unter Leitung des Physikers Robert Oppenheimer. Bis Frühjahr 1945 war die erste Bombe – Codename „Trinity“ – fast einsatzbereit. Am 16. Juli 1945 wurde sie in der Wüste New Mexicos erfolgreich getestet. Der Himmel über dem Testgelände färbte sich blutig orange, ein neuer Abschnitt der Menschheitsgeschichte begann.

Zielsuche mit Kalkül

Nach der Kapitulation Deutschlands rückte Japan in den Fokus. Anfang Mai 1945 richteten die USA das Interim Committee ein, das Empfehlungen für den Bombeneinsatz erarbeiten sollte. Ein zugehöriges Target Committee schlug gezielt Städte vor, die bislang kaum bombardiert worden waren – darunter Hiroshima, Niigata und Kokura. Man wollte militärisch-strategische Wirkung und maximale psychologische Erschütterung erzielen. Auch Kyōto stand auf der Liste, wurde aber wegen seiner kulturellen Bedeutung gestrichen.

Am 1. Juni 1945 empfahl das Gremium einen Einsatz ohne Vorwarnung – gegen ein industrielles Ziel, „umgeben von Arbeiterunterkünften“. Einwände gab es dennoch: Ralph Bard, Unterstaatssekretär im Kriegsministerium, warnte vor einem unvorbereiteten Schlag. Er blieb ungehört.

Die Entscheidung

Harry S. Truman, frisch ins Präsidentenamt aufgerückt, gab den Befehl. Die Entscheidung fiel in Potsdam, am Rande der Konferenz mit Churchill und Stalin. Der Ort: das Gästehaus Erlenkamp. Die Begründung: eine rasche Kapitulation Japans – bevor die Sowjetunion mit eigenen Ambitionen eingreifen konnte. Auch wollte man eigene Soldaten schonen. Eine Invasion der japanischen Hauptinseln hätte wohl Hunderttausende Leben gekostet.

Am 15. August verkündete Kaiser Hirohito das Ende des „Großostasiatischen Krieges“. Am 2. September unterzeichnete Japan die Kapitulation. Der Zweite Weltkrieg war endgültig vorbei. Doch das atomare Zeitalter hatte begonnen – mit zwei brennenden Städten und der Angst vor einem Dritten Weltkrieg. Hiroshima und Nagasaki wurden und sind Chiffren der Abschreckung, zum Inbegriff von Vernichtung.

Das Gedenken

Japan hat gelernt, zu erinnern. In Hiroshima steht das Mahnmal im Zentrum der Stadt. In Schulen, Filmen, Büchern wird die Geschichte weitergegeben. Die Opfer bleiben unvergessen. In der Welt hingegen diskutiert man bis heute über Trumans Entscheidung. Historiker streiten, ob die Bomben notwendig waren – oder ein grausames Machtzeichen.

„Little Boy“ wird in den Bombenschacht der Enola Gay gehoben – Von National Museum of the U.S. Navy – 77-BT-116, Gemeinfrei

Geschichte, die nicht vergessen werden darf.

Die ganze Geschichte zu den ersten Beiden Atombomben auf Wikipedia.

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