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Tobias Keller, neuer Geschäftsführer beim SV Wehen Wiesbaden.

Klarer Kurs, frische Ideen – Tobias Keller bringt neue Energie mit

Der SV Wehen Wiesbaden startet mit neuem Elan in die Drittliga-Saison: Geschäftsführer Tobias Keller will den Verein strategisch schärfen, innovativ aufstellen und emotional verankern. Kurz vor dem Auftakt gegen Ulm stellte sich der 35-Jährige erstmals der Presse – mit klaren Zielen.

Volker Watschounek 1 Monat vor 0

Zwei Stunden statt dreißig Minuten: Beim ersten Telefonat war klar – hier entsteht etwas. Jetzt spricht Tobias Keller für den SVWW.

Der Ball rollt bald wieder. Am Sonntag (19.30 Uhr) startet der SV Wehen Wiesbaden mit dem Heimspiel gegen Zweitliga-Absteiger SSV Ulm 1846 in die neue Saison. Doch noch bevor die Mannschaft auf den Rasen der Brita-Arena zurückkehrt, schlägt der Verein ein neues Kapitel auf: Mit Tobias Keller steht ein Geschäftsführer an der Spitze, der gestalten will – und bewegen.

Markus Hankammer, Vorsitzender des SVWW-Aufsichtsrats, nutzte den Freitag vor dem Ligastart, um den 35-Jährigen offiziell vorzustellen. Der Presseraum war voll, das Interesse groß – nicht nur wegen der sportlichen Lage, sondern weil der SVWW sich organisatorisch neu aufstellt. Nicht revolutionär, aber bewusst. „Wir haben uns gefragt, ob wir neue Wege gehen wollen – und uns entschieden, den eingeschlagenen Pfad weiterzuentwickeln“, sagte Hankammer. Keller sei ein Mann, der Teamgeist lebe, Innovation suche und klare Strategien verfolge. Einer, der passt.

Die Leidenschaft beginnt mit vier

Als der neue Geschäftsführer dann selbst das Wort ergreift, wird schnell klar, was ihn antreibt. Ja, es geht um Struktur, Ticketing und die DNA eines Fußballklubs. Aber da ist auch diese ganz persönliche Ader. Die, die man ihm entlocken konnte.

Mit vier Jahren nahm ihn sein Vater mit zu einem Spiel des 1. FC Schweinfurt 05. „Das war mein erstes Stadionerlebnis. Danach habe ich angefangen, Fußball zu spielen – das vergisst man nicht“, erzählt Keller und lächelt. Seine Jugend verbrachte er später bei den Würzburger Kickers, ambitioniert, aber realistisch. In der B-Jugend endete die Profikarriere, in den Hörsälen begann eine neue. Und doch blieb der Fußball. Seine Facharbeit im Abitur: die Ökonomie der Bundesliga.

Vom VfB Stuttgart nach Wiesbaden

Sieben Jahre lang arbeitete Keller zuletzt beim VfB Stuttgart – erst in der Wirtschaft, dann mitten im Sportgeschäft. Er erlebte dort alles: Ausgliederung, Abstiege, Aufstieg, Champions-League-Abende. Und doch sagt er: „Es war genau der richtige Moment, einen Schlussstrich zu ziehen.“ Denn: „Man darf in dieser Branche nie in den Trott verfallen.“

Sein Antrieb ist spürbar. Keller denkt Wiesbaden nicht als Kopie anderer Vereine. „Wir wollen kein Imitat sein – sondern ein Hidden Champion. Klar, schnell, mutig.“ Die Vorteile: kurze Wege, Entscheidungsfreude, flache Hierarchien. „Wenn wir das nutzen, können wir viel bewegen.“

Die Region muss uns fühlen“

Vor allem eines treibt ihn um: der Zuspruch. „Der SVWW hat von außen mehr Strahlkraft, als man es in der Region selbst oft wahrnimmt“, sagt Keller. Das will er ändern – mit attraktiven Angeboten, mit emotionaler Ansprache, mit echten Erlebnissen.

Der Auftakt ist gemacht: Am Sonntag kommen Kinder bis elf Jahre kostenlos ins Stadion. Für das DFB-Pokalspiel gegen den FC Bayern München hat der Verein während des Fan-Festes die Einlaufkinder gesucht und verlost – ein Erlebnis, das nicht nur Erinnerungen schafft, sondern Bindung. „Fan wird man nicht über Werbung – Fan wird man durch Erlebnisse“, sagt Keller. Sein Ansatz: früh binden, langfristig begeistern.

Fußball als Familiensache

Und dann war da noch diese Bemerkung: „Ich spreche oft von Familie – nicht nur von meiner, sondern von der SVWW-Familie.“ Auf Nachfrage verrät er dann doch mehr als geplant: verlobt, enge Bindung zur Region über die Großeltern, Wurzeln im fränkisch-hessischen Grenzgebiet. Die private Verbundenheit, sie klingt an – leise, aber ehrlich. Für Keller kein Widerspruch zur Professionalität, sondern Teil des Ganzen. „In einer Familie darf man streiten – aber man geht gemeinsam einen Weg.“

Klarer Kurs, klare Rollen

Die Aufgaben im Vorstand sind klar verteilt. Uwe Stöver ist für das Sportliche verantwortlich, Paul Fernie für die Finanzen, Tobias Keller für das, was er als „alles rund ums Stadionerlebnis“ beschreibt: Strategie, Ticketing, Sponsoring, Fanbindung. Entscheidend sei, dass niemand in Silos denke. „Es geht nur gemeinsam. Und mit dem Team hier bin ich überzeugt, dass wir viel schaffen können.“

Mehr als Fußball

Strategisch arbeiten will Keller nicht nur auf dem Papier, sondern im Verein. „Wir brauchen ein klares Zielbild. Jeder im Klub muss verstehen, wo wir hinwollen. Dann kann man selbstverantwortlich handeln.“ Es gehe um Haltung, Klarheit, Entwicklung. Und darum, die Brita-Arena häufiger zu füllen. „Nicht nur mit Siegen. Sondern mit Sinn.“

Anmerkung der Redaktion: Im nächsten Jahr feiert der SV Wehen Wiesbaden sein hundertjähriges Jubiläum, was könnte er sich da schöneres schenken, as den Aufstieg in die zweite Bundesliga.

Archivfoto – Tobias Keller ©2025 Volker Watschounek

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