Ein Knopfdruck im Bus – ein Foto später droht dem Falschparker ein Bußgeld. Wiesbadens neue Frontkameras wirken. Und wie.
Ein kleines Klickgeräusch, ein automatisches Foto, ein Verstoß im digitalen Protokoll: So unspektakulär beginnt in Wiesbaden das Ende vieler Parkvergehen – zumindest auf Busspuren. Seit die städtischen Busse der ESWE Verkehr mit Frontkameras ausgestattet sind, erfassen Fahrer per Knopfdruck Falschparker, die den Linienverkehr behindern. Allein im Monat kommen bis zu 3.500 dokumentierte Verstöße zusammen. 300 davon werden wegen ihrer Relevanz direkt an die Behörden gemeldet.
Falschparken? Nicht unbemerkt in Wiesbaden
Der Ansatz ist so einfach wie wirkungsvoll: Statt umständlich auf Ordnungsamt oder Polizei zu warten, erfassen Busfahrer die Regelverstöße sofort. Das spart Zeit – und Nerven. „Die Technik hat sich bewährt“, sagt Silas Gottwald, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rathaus. Der Magistrat bekräftigt in seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage, dass das System Wirkung zeigt – nicht zuletzt durch die Abschreckung.
Hotspots des Falschparkens
Die Kamera blickt nach vorn – und das nicht nur im wörtlichen Sinne. Die dokumentierten Verstöße konzentrieren sich laut Magistrat vor allem auf den Kaiser-Friedrich-Ring, die Bahnhofstraße und die Wilhelmstraße – neuralgische Punkte im innerstädtischen Verkehrsfluss. Wer hier falsch parkt, bringt nicht nur den Fahrplan durcheinander, sondern gefährdet auch die Zuverlässigkeit des öffentlichen Nahverkehrs.
Kamera statt Chaos
Die Idee dahinter: Busspuren sollen frei bleiben – und Busse verlässlich. Denn je flüssiger der Verkehr läuft, desto attraktiver wird das Busfahren. Die Frontkamera macht es möglich: Sie bringt Ordnung auf die Straße, ohne zusätzlichen Personalaufwand – und ohne großen bürokratischen Umweg. Wiesbaden zeigt: Technischer Pragmatismus kann ein Erfolgsrezept sein.
Foto – Fotobeweis der Frontkamera im ESWE-Linienbus. ©2023 ESWE Verkehr
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