Wiesbaden feiert ein 2:0, Regensburg verzweifelt

Flutlicht, Elfmeter-Drama, zwei Tore nach der Pause: Wiesbaden jubelt, Regensburg taumelt – der SVWW besiegt Jahn Regensburg verdient mit 2:0.

Es war eine dieser Partien, die sich erst langsam entfalteten – und dann gnadenlos den Charakter zweier Teams offenlegte. Der SV Wehen Wiesbaden gewann am Samstagabend in der 3. Liga am Ende mit 2:0 gegen Jahn Regensburg. Für die Hessen war es unterm Strich ein Triumph der Geduld und Effizienz, für die Oberpfälzer ein weiteres Kapitel in einer Serie, die mittlerweile historische Züge trägt: Seit 528 Tagen hat der Jahn kein Auswärtsspiel mehr gewonnen.

Gebhardt hält den Elfmeter, Stritzel glänzt

Die Anfangsphase begann für den SVWW verheißungsvoll. Johansson und Agrafiotis setzten erste Nadelstiche. Nach einem abgewehrten Ball von Gebhardt knistert es plötzlich im Strafraum von Jahn-Regensburg: Kaya wird im Nachsetzen von Strauss geblockt. Es gibt Elfmeter für den SVWW. Der Gefoulte trat selbst an – doch Regensburgs Keeper Felix Gebhardt konnte sein laschen Schuss ins rechte Eck souverän entschärfen. Es war die Szene, die die erste Hälfte prägte.

Auf der Gegenseite hätte es kurz vor dem Halbzeitpfiff dann beinahe geklingelt. Nach einer Ecke kam Dietz im Gewühl an den Ball, schob Richtung rechtes Eck – doch Florian Stritzel im Tor des SVWW reagierte mit einer spektakulären Parade. So blieb es beim 0:0.

Gözüsirin und Flotho treffen

Nach der Pause übernahm der SV Wehen Wiesbaden zunehmend das Kommando. Die Hausherren kombinierten geduldig, Regensburg ließ sich immer weiter hinten reindrücken. In der 70. Minute fiel dann die verdiente Führung: Gözüsirin startete nach Doppelpass mit Schleimer in den Strafraum und traf aus zwölf Metern präzise ins linke Eck.

Wenig später sorgte die Defensive von Jahn Regensburg für einen kollektiven Blackout. Schleimer wurde an der Grundlinie eigentlich schon gestellt, setzte sich aber erneut durch und legte quer auf Moritz Flotho. Der Joker musste nur noch einschieben – 2:0 (84.).

Regensburgs Krise spitzt sich zu

Während Wiesbaden nach 95 Minuten ausgelassen feierte, schlichen die Spieler von Trainer Michael Wimmer frustriert vom Platz. Die Bayern blieben am Dienstagabend in der Brita Arena offensiv zu harmlos, selbst frisches Personal wie Galjen oder Stolze brachte nur kurzzeitig Druck. Am Ende fehlten Mut und Präzision.

Für Wiesbaden war es dagegen ein kleiner Befreiungsschlag um nicht ganz den Boden zu verlieren. SVWW-Trainer Nils Döring vertraute trotz Niederlage in Duisburg seiner bewährten Formation, und sein Team lieferte ab. Auch wenn nicht alles glanzvoll war, stand am Ende ein ungefährdeter Erfolg.

Der SV Wehen Wiesbaden bleibt mit dem Dreier in Schlagdistanz zur Tabellenspitze der 3. Liga. Für Jahn Regensburg jedoch rückt der Klassenerhalt schon früh in der Saison in den Fokus – und die Auswärtsschwäche entwickelt sich zur Bürde, die wie Blei auf den Schultern liegt.

Foto – Strafraumszene ©2025 Volker Watschounek

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