Himmlische Ruhe herrscht, wenn Schnee die Landschaft mit seinen leichten, reinen Flocken bedeckt. Aber ist es draußen wirklich leiser, wenn Schnee gefallen ist?
Als stille unaufdringliche Schönheit bietet Schnee Entspannung für Augen und Ohren. Es kommt dann nicht nur umständehalber zu weniger Autolärm durch weniger Fahrzeuge: Schnee senkt den Geräuschpegel tatsächlich messbar, weil die weiße Pracht, die Schneedecke den Schall nicht reflektiert, sondern schluckt. Es wird also leiser.
Der Schalldämpfer Schnee
Vor allem frisch gefallener Schnee besteht zu 90 Prozent aus Luft und ist aufgrund seiner geringen Dichte ein perfekter Schalldämpfer. Bei lockerem Neuschnee liegen die Schneeflocken unverdichtet übereinander und bilden so Hohlräume. In diesen werden die Schallwellen durch Reflexion an den Schneekristallen in alle Richtungen weitergeleitet und dabei zunehmend absorbiert.
Nur noch ein Flüstern liegt in der Luft
Schall wird nicht von allen Oberflächen gleich reflektiert. Faktoren wie der Härtegrad oder andere Eigenschaften der Oberfläche spielen eine Rolle. Schnee absorbiert den Schall durch seine poröse Oberfläche sehr gut, ähnlich wie Schaumstoff oder ein Teppich. Und so wie die Schneedecke Gegenstände einheitlich weiß umhüllt, gleicht sie auch unterschiedliche Oberflächen akustisch an.
Aber nicht nur der liegende Schnee dämpft den Schallpegel, sondern bereits die rieselnden Flocken in der Luft. Besonders große Flocken schlucken schon auf dem Weg nach unten einen Teil des Schalls und streuen ihn zudem in alle Richtungen.
So wird Schall vom Schnee „verdaut“.
Wenn der Schnee den Schall aus der Umgebung absorbiert, wird die darin enthaltene Energie in Wärmeenergie umgewandelt. Wer nun denkt, dass man mit viel Lärm den Schnee zum Schmelzen bringen kann, der irrt. Die Energie, die ein bestimmtes Volumen Schnee umwandelt, reicht dafür einfach nicht aus.
Foto oben ©2023 Feuerwehr Wiesbaden
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