Wiesbaden baut den Nahverkehr um: Mit klaren Linien, Direktverbindungen und neuen Konzepten wird Busfahren effizienter und benutzerfreundlicher.
Mit klaren Zielen und neuen Ideen gestaltet Wiesbaden seinen öffentlichen Nahverkehr neu. Nach zwei Jahren intensiver Planung steht die Umstrukturierung des Busnetzes vor der Umsetzung. Ein Busnetz, das nicht nur Kapazitäten steigert, sondern auch den Alltag der Menschen erleichtert.
Der Plan: Mehr Bus, weniger Stau
Wiesbadens neuer Nahverkehrsplan markiert eine Wende im öffentlichen Nahverkehr. Mit einem aufgeräumten Netz, direkteren Verbindungen und innovativen Konzepten wie On-Demand-Diensten sollen Busse künftig nicht nur pünktlicher, sondern auch attraktiver werden. Dabei verbindet der Plan solide Daten mit den Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger.
Die Entstehung: Dialog und Daten
Zwei Jahre Planung, unzählige Workshops und die Einbindung lokaler Expertise: Der Nahverkehrsplan ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit, die neue Standards setzt. Wir haben erkannt, dass unser bisheriges Netz an seine Grenzen stößt, erklärt Verkehrsdezernent Andreas Kowol. Eine Mobilitätssimulation, gestützt durch soziostrukturelle Daten, zeigte präzise, wo Verbesserungen nötig sind. Das Ziel: Kapazitätssteigerung und mehr Flexibilität für alle Wiesbadener.
Basisnetz: Jetzt wird umgestellt
Das Basisnetz, das in den nächsten drei Jahren umgesetzt wird, bringt spürbare Verbesserungen:
- Direktverbindungen reduzieren Umwege und Zeitverluste.
- Neue Erschließungen wie Neroberg oder Maaraue erweitern den ÖPNV-Raum.
- Tangentiallinien verknüpfen Stadtteile effizienter: So verbindet die Linie 19 den zweiten Ring, Linie 20 führt von Sonnenberg nach Mainz, und Linie 30 durchquert Hochheim.
Die klare Struktur aus Metro-, Sprinter- und Stadtbuslinien wird ergänzt durch flexible On-Demand-Angebote, die besonders abgelegene Gebiete bedienen.
Zielnetz 2030: Noch mehr Zukunftspläne
Ein Blick in die Zukunft zeigt die Ambitionen des Plans. Bis 2030 sollen zusätzliche Projekte wie die Anbindung des Ostfeldes oder der Bau eines Betriebshofs verwirklicht werden. „Der modulare Aufbau erlaubt uns, flexibel zu reagieren“, so Kowol. Doch große Vorhaben, wie die Anschaffung von Doppelgelenkbussen, erfordern Zeit und Finanzierung.
Ein Netz, das verbindet
Mit dem neuen Nahverkehrsplan will Wiesbaden nicht nur pünktlichere Busse, sondern auch eine neue Fahrkultur schaffen. Klare Taktungen, verständliche Linien und ein ausgereiftes Kommunikationskonzept machen das System für alle zugänglich. Die Umsetzung wird eine Herausforderung, aber sie bringt uns auf ein neues Niveau,“ sagt Marion Hebding, Geschäftsführerin von ESWE Verkehr.
Foto oben © 2024 Volker Watschounek
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